In einem gesunden Auge wird am Ziliarkörper das Kammerwasser produziert und über den sog. Kammerwinkel wieder abgeführt. Der Druck mit dem dieses Kammerwasser im Auge vorhanden ist, ist relativ konstant zwischen 15 und 25mmg Hg. Dies sorgt für die physiologische Anheftung der Netzhaut und Ernährung der inneren Augenstrukturen.
Liegen Störungen im Zirkulationssystem oder am Abfluss vor, kann der Druck stark ansteigen bis auf 80-90mmHg. Die Folge ist neben massiven migräneartigen Kopfschmerzen eine Zerstörung der Netzhaut und damit dem Verlust der Sehkraft binnen von Stunden. Der Schaden ist in vielen Fällen irreparabel.
Der Besitzer bemerkt ein rotes, getrübtes evtl. bläulich verfärbtes Auge und ein Tier war vermehrt schläft. Dann muss umgehend SOFORT gehandelt werden. Nur eine sofortige Druckmessung mit Drucksenkungstherapie kann evtl. die Sehkraft erhalten.
Langfristig erblinden ALLE Glaukompatienten, egal wie groß der therapeutische oder chirurgische Einsatz (nach derzeitigem Stand) ist. Aber es geht darum, dass das langsam passiert, denn die Tiere können dann bestens damit umgehen und dass es schmerzfrei passiert!
So versuchen wir derzeit auch das Glaukom von Lilie in Schach zu halten. Die Husky-Dame hat ein Offenwinkelglaukom, eine typische Husky-Erkrankung die beidseits auftritt. Um ihr Schmerzfreiheit zu verschaffen, wurde sie mittels Glaukom-Laser behandelt. Dabei wird der Bildungsort des Kammerwassers verödet und damit weniger Flüssigkeit gebildet. Zusätzlich braucht Lilie drucksenkende Medikamente, die die Besitzerin akribisch alle 8 Stunden verabreicht.
Das Glaukom-Lasern ist etwa bei 60% der behandelten Hunde erfolgreich und der Effekt hält zwischen 6 -18 Monaten vor. Umso mehr freuten wir uns daher über die lieben Urlaubsgrüße, die uns von Lilie erreichten. Der Husky kann nach der Lasertherapie einen tollen Urlaub am Meer mit seiner Besitzerin erleben und hat seit langem keine Schmerzen mehr. Wir haben uns über das Urlaubsvideo und die Grüße dazu wirklich sehr gefreut!