Zum Ende des Jahres häufen sich die Gefahrenquellen für Haustiere. Die Bundestierärztekammer (BTK) gibt Tipps, wie es Tierhaltende vermeiden können, Heiligabend beim Notdienst in der Tierarztpraxis zu verbringen. Sei es die weihnachtliche Dekoration oder auch die köstlichen Leckereien – vieles davon ist für unsere geliebten Vierbeiner leider giftig. „Manche Tierhalter:innen meinen es vermeintlich zu gut mit ihren Tieren“, sagt der Kleintierpraktiker und BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann, der schon einige „Festtagsopfer“ in seiner Praxis behandeln musste und rät deshalb zur Vorsicht:
- keine Reste vom Gänsebraten in den Futternapf – Fleisch ist zu fett und stark gewürzt, kann zu Durchfall und Erbrechen führen, Geflügelknochen können innere Verletzungen verursachen
- keine Schokolade – durch das darin enthaltene Theobromin für Tiere giftig
- Raclette setzt beim Erhitzen Dämpfe frei – für Stubenvögel giftig, bereits kleinere Mengen tödlich
- Lametta kann beim Verschlucken zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss führen
- Weihnachtsstern – Pflanze produziert Giftstoff Euphorbin, führt bei Hautkontakt zu Reizungen, beim Verschlucken zur Vergiftung mit Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfen, blutigem Durchfall, Lähmungen, Leberschädigung und Herzrhythmusstörungen
- Mistelzweig – durch den Gehalt an Viscotoxin in Blättern und Stengeln giftig
- Christrose – in allen Pflanzenteilen stark giftig
Die BTK bittet außerdem um Rücksicht an Silvester. Alle, die das Jahresende gebührend zelebrieren möchten, sollten an die Tiere denken, für die das laute Knallen von Feuerwerk der absolute Horror ist. Die Angst und Panik kann bei empfindlichen Tieren sogar zum Tod führen. Um es den Tieren etwas erträglicher zu machen, können folgende Ratschläge weiterhelfen:
- Hunden und mit Menschen eng vertrauten Katzen hilft es, wenn man sich während des Feuerwerks intensiv mit ihnen beschäftigt
- Tier sollte die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, ob es Nähe oder sich lieber zurückziehen möchte
- Für besonders ängstliche Heimtiere angstlösende Medikation (mit der/dem Tierärztin/Tierarzt besprechen)
- Spaziergang nur noch an der Leine, Freigängerkatzen lieber in der Wohnung behalten
Aber nicht nur Kleintiere reagieren empfindlich auf Feuerwerk. Gefährlich kann es werden, wenn Pferde, Rinder oder andere Tiere sich im Auslauf oder auf der Weide befinden und in Panik den Zaun durchbrechen. Deshalb ist es nicht nur zum Schutz der Tiere wichtig, Weidetiere vor dem Feuerwerk in den Stall zu bringen.