in der Augensprechstunde werden viele Patienten bei uns vorstellig und gezielt nur dafür vom Haustierarzt überwiesen. Das führt dazu, dass wir an manchen Tagen kein „Tier mit Nase“ sehen! Viele Patienten mit schmerzhaften Probleme an der Hornhaut sind brachyzephale Hunde oder Katzen, deren Leid wir zwar für den Moment gut lindern können, die aber auf Grund ihrer Zuchtmerkmale ein Lebenlang leiden.
Daher sollte sich jeder bei der Wahl seines Haustieres überlegen, ob er mit dem Kauf einer Kurznase die Zucht und den Handel mit Qualzuchten unterstützt. Und auch das gutgemeinte „Abkaufen älterer Zuchttiere aus Mitleid“, verschafft dem Vermehrer das Geld für den nächsten Wurf. Vielen Kunden, die sich sehr gut um ihr aktuelles Tier kümmern, sagen uns, dass sie niemals wieder ein brachyzephales Tier kaufen würden, wenn sie sich das Leid UND ihre Tierarztrechnungen ansehen!
Die Behandlung der Hornhautrisse ist bisweilen sehr aufwendig und umfasst neben diversen Augentropfen (NIE mit Kortison!) auch teilweise das Diamantfräßen der Hornhaut, das Aufbringen einer Kontaktlinse oder gar eine Nickhautschürze. Auch der feste Halskragen ist absolute Pflicht, da die betroffenen Tiere sonst das neugebildete Epithel immer wieder abreiben.
Eine gute und intensive Zusammenarbeit von Besitzer, Tier und Tierarzt führen meist zu einer Ausheilung der sog. „nonheeling Erosio corneae“, aber der Weg dahin kann für alle beschwerlich sein. Daher empfehlen wir bei Kurznasen generell eine Hornhautpflege mit Hyaluronsäure regelmäßig und lebenslang mindestens 2xtgl zu verabreichen.